Mehr Eigenverantwortung: Aber wie mache ich das?

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Der Wille zur Veränderung

Der Wille zur Veränderung ist eine der tiefsten menschlichen Antriebe, und er beginnt immer bei einem selbst. Meist ist dieser Wille sehr stark, wenn man in einer Situation ist, aus der man sich befreien will.
Diese Erkenntnis wird durch die Philosophie und Wissenschaft gestützt, die beide das Individuum als Ausgangspunkt für jede echte Transformation betonen.

Es gibt Menschen, die werden ihr Leben lang wie NPC’s durch ihr Leben wandeln und sich auch nicht davon abhalten lassen – reib dich nicht daran auf, bleib fokussiert.

Bei mir waren das hauptsächlich die vielen Reisen und sehr wertvolle Menschen – die meinen Weg kreuzten und deren Blickwinkel, die mir die Möglichkeit gegeben haben, mich selbst zu reflektieren – und ich erlebte einige Aha Momente🙈😂 die mich letztlich befähigen, den Trampelpfad in meinem Kopf zu verlassen.

So war mir mit etwa 28 Jahren relativ klar, dass ich damit (unbewusster Konsum, Status und Materialismus) nicht mehr weitermachen möchte und andere Wege suchen muss, um erfüllt, glücklich – zufrieden zu sein.
Meine persönliche Lösungen waren diese 4 Pfeiler: Selbsterkenntnis, Minimalismus, Selbstversorgung und Permakultur.

Ich mit 33 Jahren und meinem Weggefährten JoJo ✝️

Selbsterkenntnis als Grundlage der Veränderung

Die Aufforderung „Erkenne dich selbst“ stammt von Sokrates und ist ein Leitprinzip der Philosophie. Diese Selbstreflexion ist der erste Schritt zur Veränderung, da sie uns hilft, unsere wahren Wünsche, Stärken und Schwächen zu erkennen. Ohne Selbsterkenntnis laufen wir Gefahr, in einem Kreislauf von Unzufriedenheit gefangen zu bleiben, ohne zu verstehen, was uns wirklich antreibt oder hemmt.

Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer betonte die Notwendigkeit der Selbsterkenntnis, um Leid zu vermeiden: „Die Welt ist meine Vorstellung.“ Diese Einsicht fordert uns auf, unsere subjektive Wahrnehmung und die Art und Weise, wie wir die Welt interpretieren, zu hinterfragen. Durch Selbsterkenntnis können wir unsere Perspektive erweitern und beginnen, Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen, die unseren wahren Bedürfnissen entsprechen.

Eigenverantwortung und Freiheit

Jean-Paul Sartre, ein führender Denker des Existentialismus, argumentierte, dass „der Mensch zur Freiheit verurteilt ist“. Diese Freiheit bringt jedoch auch die Verantwortung mit sich, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen und deren Konsequenzen zu tragen. D.h. zum Beispiel für einen Selbstversorger, durch die Freiheit der eigenen Entscheidung – gleichzeitig – die Verpflichtung für sich selber zu sorgen.

Sartres Philosophie fordert uns auf, unsere Existenz aktiv zu gestalten, anstatt passiv von äußeren Umständen bestimmt zu werden. Diese Verantwortung für das eigene Leben ist entscheidend, um authentische Veränderungen herbeizuführen.

Die Rolle der persönlichen Veränderung in der Gesellschaft

Mahatma Gandhi inspirierte mit seinem berühmten Satz: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst.“
Auch Albert Einstein sagte einst Man schafft niemals Veränderung, indem man das Bestehende bekämpft. Um etwas zu verändern, baut man neue Modelle, die das Alte überflüssig machen.

Diese Gedanken betonen, dass gesellschaftliche Veränderungen oft mit dem individuellen Handeln beginnen. In einer Welt, die zunehmend von Umweltproblemen betroffen ist, können persönliche Entscheidungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Selbstversorgung einen erheblichen Unterschied machen.

Rachel Carson, eine Pionierin der Umweltbewegung, betonte in ihrem Werk „Silent Spring“ die Auswirkungen individueller Handlungen auf die Umwelt. Sie zeigte auf, wie der Einsatz von Pestiziden nicht nur die Natur schädigt, sondern auch uns selbst. Ihre Arbeit ermutigt uns, bewusster und verantwortungsvoller mit natürlichen Ressourcen umzugehen, indem wir etwa auf chemische Substanzen verzichten oder unsere Konsumgewohnheiten überdenken. Deswegen war die Philosophie der Permakultur für mich sehr essenziell, um genau diesen Weg zu gehen.

Bau eines Geodome

Veränderung durch Selbstversorgung und Umweltbewusstsein

Selbstversorgung ist ein aktiver Schritt, um sowohl persönliche Unabhängigkeit als auch Umweltbewusstsein zu fördern. Der Philosoph und Wissenschaftler Albert Schweitzer prägte den Begriff der Ehrfurcht vor dem Leben, der den respektvollen Umgang mit allen Lebewesen betont.
Diesem Ethos folgend, kann Selbstversorgung – sei es durch den Anbau eigener Lebensmittel, das sorgfältige wählen effektiver, langlebiger Produkte und Artikel oder die Nutzung erneuerbarer Energien – eine Möglichkeit sein, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und ein nachhaltigeres Leben zu führen.

Der Psychologe Carl Rogers sprach über die Bedeutung der „personzentrierten Veränderung“, bei der der Einzelne das Zentrum seines Wachstumsprozesses ist. Dies passt gut zu der Idee, dass Veränderungen in unserer Lebensweise – wie der Übergang zu einem umweltfreundlicheren Lebensstil – aus innerer Überzeugung und Eigenverantwortung heraus entstehen sollten, anstatt von äußeren Zwängen erzwungen zu werden.

Der Begriff “Permakultur” stammt aus den 1970er Jahren und wurde von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren geprägt. Sie entwickelten diesen Ansatz als nachhaltige Methode, um landwirtschaftliche Systeme zu gestalten, die die natürlichen Ökosysteme nachahmen. Permakultur umfasst nicht nur den Anbau, sondern eine umfassende Gestaltung von Lebensräumen, die ökologische und soziale Bedürfnisse berücksichtigt. Die zentralen Prinzipien beinhalten die Sorge für die Erde, die Menschen und das gerechte Teilen der Ressourcen. Heute wird Permakultur weltweit angewendet und verfolgt das Ziel, ein harmonisches Leben im Einklang mit der Natur zu ermöglichen.

Die Endlichkeit des Lebens erkennen

Ein wesentlicher Schritt zu mehr Eigenverantwortung ist das Bewusstsein für die Endlichkeit unseres Lebens. Das Leben ist begrenzt, und genau darin liegt seine Kostbarkeit. Die alten Stoiker, insbesondere Seneca, mahnten uns, dass das einzige, was wirklich in unserer Macht liegt, die Art und Weise ist, wie wir unsere Zeit nutzen. Seneca betonte in seinen Schriften immer wieder, dass es nicht darauf ankommt, wie lange wir leben, sondern wie sinnvoll und bewusst wir jeden Moment gestalten.

Wenn wir uns der begrenzten Zeit bewusst werden, erkennen wir den Wert unserer Tage und Stunden. Es ist leicht, in Routinen und gewohnten Abläufen zu verharren, aber wer sich regelmäßig fragt, ob das, was er tut, tatsächlich einen Beitrag zum eigenen Glück und zur Entwicklung leistet, gewinnt eine neue Perspektive.

Eigenverantwortung bedeutet auch, die Zeit als das wertvollste Gut zu betrachten, das wir haben. Anstatt nur auf äußere Ziele und Erfolge zu blicken, sollten wir uns darauf konzentrieren, unsere Tage sinnvoll und mit Bedacht zu gestalten. Seneca lehrt uns, dass nichts uns so sehr gehört wie der gegenwärtige Moment. Also sollten wir ihn nutzen, um ein Leben zu führen, das uns erfüllt und das uns, selbst angesichts unserer Endlichkeit, Frieden und Zufriedenheit schenkt.

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“

Dieser Gedanke von Seneca erinnert uns daran, dass Mut und der erste Schritt oft den größten Unterschied machen. Übrigens gibt es auch ein tolles Buch über ihn – Von der Kürze des Lebens – dieses Buch gibt es auch als Hörbuch bei Audible, das kann ich nur wärmstens empfehlen.

Fazit

Veränderung beginnt immer bei einem selbst. Diese Einsicht zieht sich durch die Lehren vieler Philosophen und Wissenschaftler, die die Bedeutung von Selbsterkenntnis, Eigenverantwortung und persönlichem Engagement betonen. Ob es um persönliche Entwicklung, gesellschaftliche Verantwortung oder Umweltbewusstsein geht, der erste Schritt ist immer der schwerste, aber auch der wichtigste. Indem wir uns selbst reflektieren und bewusst Entscheidungen treffen, können wir nicht nur unser eigenes Leben verbessern, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Welt um uns herum ausüben.

Dabei sollten wir uns stets bewusst machen, dass unser Leben begrenzt ist. Die Stoiker, insbesondere Seneca, erinnern uns daran, dass die Zeit das kostbarste Gut ist, das wir besitzen. Es ist nicht entscheidend, wie lange wir leben, sondern wie bewusst und sinnvoll wir jeden Moment gestalten. Indem wir die Endlichkeit des Lebens anerkennen, gewinnen wir eine neue Perspektive: Jeder Augenblick zählt. Die Verantwortung, unsere Tage mit Sinn zu füllen, liegt bei uns selbst. So leben wir nicht nur zielgerichtet, sondern auch in Frieden mit uns und unserer begrenzten Zeit.

Egal was du machst, lass dich nicht unterkriegen. Jeder Anfang ist schwer, und gleichzeitig ist jeder Schritt ein weiterer Schritt an dein Ziel, auch wenn er noch so klein ist – und auch wenn du hin und wieder zurücktreten musst, mach weiter… – zieh es durch. Routine kommt von Wiederholung 😉

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